Meine ersten Erfahrungen mit einer Drohne
Schon immer haben mich Drohnen, und die damit verbundene Möglichkeit Fotos und Videos aus der Luft aufzunehmen, fasziniert. Doch bis zu diesem Sommer hatte ich eine Anschaffung dieser kostenintensiven Geräte gescheut, da ich auch nicht sicher mit der Fliegerei zurechtzukommnen. Im Laufe dieses Jahres kamen dann vermehrt sogenannte Selfie-Drohnen auf den Markt. Kostengünstiger, aber auch teilweise natürlich in den Reichweiten und Möglichkeiten eingeschränkt. Dafür hatten sie alle vorgegebene Flugprogramme und die Möglichkeit der Steuerung per Smartphone. Preislich, war die Yuneec Breeze schon sehr reizvoll, aber immer noch gut im mittleren dreistelligen Eurobereich.
Einige Zeit vor der Schottlandreise wurde ich dann im Internet auf die Fa. Gearflix aufmerksam, welche Foto-Equipment wochenweise vermietet. Und Gearflix hatte auch Drohnen in der Vermietung. Für mich interessant, weil auch die Yuneec Breeze zu einem guten Wochenpreis angeboten wurde. Also hab ich es riskiert und die Breeze mitsamt Kontroller und VR-Brille angemietet. Beinahe wäre noch die Lieferung kurz vor dem Urlaub schief gegangen, aber gemeinsam mit den sehr engagierten Mitarbeitern von Gearflix, wurde das Problem behoben und ich konnte die Breeze einige Tage vor der Reise in Empfang nehmen.
Zuhause wurden noch einige Testflüge gemacht, und ein doch nervendes Problem mit der Steuerung per Android-Smartphone gelöst. Die Drohne hatte mit der neuesten Firmware erhebliche Probleme mit der Konnektierung über Wlan mit Android-Handys. Nach vielen Lesen und Studium einschlägiger Foren, fand ich eine funktionierende Lösung. Auf der Drohne habe ich die ältere Firmware 1.39 installiert (aktuell 1.47) und das steuernde Smartphone, in meinem Fall ein Samsung Galaxy Note3, komplett vom Internetzugriff isoliert, da ansonsten die Steuerungssoftware ein Zwangsupdate auf die neueste Version durchgeführt hätte. Und schon wären die Probleme wieder dagewesen 🙁
Auch hier hat Gearflix ordnungsgemäß auf das Problem mit Android hingewiesen, ich wusste also was ich anmiete.
Die Probeflüge verliefen sehr gut und so ging es auf nach Schottland. Dort angekommen empfing uns sehr gutes Wetter, aber auch sehr viel Wind. Da die Yunnec Breeze doch relativ klein ist, hatte ich doch Bedenken, ob es mit der Fliegerei klappen würde. Aber die kleine Breeze hat sich immer sehr gut gegen den Wind gestemmt und ist sicher geflogen. Aber dieses ankämpfen gegen den Wind, hatte auch schon den ein oder anderen schiefen Horizont im Bild bzw. Video zufolge und ganz konnte die digitale Stabilisierung in der Kamera die Wackler auch nicht ausgleichen, da der Breeze leider ein Gimbal für die Kamera fehlt. Zum Glück gibt es ja auch noch Nachbearbeitungsprogramme 🙂
Die Breeze flog fast fehlerfrei, zwei Situationen bei denen die Steuerung versagte bzw. nur eingeschränkt möglich war, konnte ich mit dem Notfallsignal zur Rückkehr gut meistern. Die Breeze kehrte einwandfrei zu ihrem Startpunkt zurück. Nach einem Aus- und Einschalten flog sie anschließend in beiden Fällen wieder einwandfrei. Diese kleine Drohne ist natürlich in ihrer Reichweite schon eingeschränkt, was wohl hauptsächlich an der Wlan-Reichweite des Smartphones liegt, aber für einen Anfänger wie mich sind Höhen von 70 Metern doch schon sehr hoch 😉
Unbedingt empfehlenswert ist der Gebrauch des Steuerungsset, da man hier doch mehr Gefühl bei Steuerung hat, als wenn man mit den Fingern über die Bildschirmoberfläche des Handys streicht. Mir der mitgelieferten VR-Brille, in der man sein Smartphone einbringt um dann mit dem Steuerungsset zu fliegen, bin ich persönlich gar nicht zurecht gekommen und habe sie gar nicht erst mitgenommen.
Die eingebauten Selfie-Programme habe ich nur ein einziges Mal ausprobiert (haben gut funktioniert), aber geflogen habe ich die Breeze immer im Pilotmodus. Bin wohl nicht der Selfietyp 😉
Wir waren sehr begeistert von der Breeze. Bei den guten Mietkonditionen und dem guten Service von Gearflix, hatte ich eine sehr schönen Einstieg in die Drohnenfliegerei und viel gefilmt, aber leider darüber vergessen mehr Luftbilder zu machen. Die Nachteile, Firmware-Probleme und fehlender Gimbal, konnten bei dem Preis- Leistungsverhältnis allemal in Kauf genommen werden.
Nun bin ich allerdings infiziert und will mehr 😉 Leider hat Gearflix vor ein paar Tagen die Yuneec Breeze aus dem Mietprogramm gestrichen (vermutlich wegen der FW-Probleme), aber da ist ja noch die DJI-Spark, ebenfalls klein und handlich, per Smartphone steuerbar und sogar mit einem 2-Achs Gimbal versehen. Der Mietpreis ist auch noch akzeptabel und mein nächster Ausflug steht bevor. Hoffe nur, daß zu dem Zeitpunkt ein Spark aus dem Mietpool zu haben ist.
Ach ja, hier noch ein erstes Video, aufgenommen mit der Yuneec Breeze in Norham meiner zweiten Heimat: