Heute tat sich der Himmel auf als wir zur Fähre nach Jura fuhren. Leider ein sehr regnerischer Tag um eine Insel zu besuchen, deren größter Schatz in der Natur besteht. Nur 230 Einwohner und mehrere tausend Stück Rotwild teilen sich diese Insel, die etwa halb so groß ist wie Islay. Schon die Anreise ist ein Erlebnis. Wir hatten geplant, die Fähre um 9:30 Uhr zu nehmen und waren pünktlich in Port Askaig. Leider wollten diese Fähre (Kapazität ca. 7 PKW) auch diverse LKW und Müllwagen nehmen. Also hieß es warten, aber der Fährmann ließ Fahrplan Fahrplan sein und schaffte unermüdlich alle Fahrzeuge von Islay nach Jura. So konnten wir unseren Termin in der Destillerie auf Jura dann doch einhalten. Die Tour war, obwohl ja alle Destillen ähnlich produzieren und wir schon diverse Touren hinter uns haben, kurzweilig und interessant. Auch der abschließende Dram fiel sehr großzügig aus und ein Vergleich zwischen den verschiedenen neuen Produkten der Destille war kein Problem. 😉
Die Destille beendete gerade ihre Sommerpause, 3 Wochen Wartungsarbeiten, und war noch nicht wieder in Betrieb. In zwei Tagen wird die Produktion mit dem Mahlen des Malts in der obligatorischen alten, unzerstörbaren Getreidemühle aus Leeds wieder angefahren. Diese alten Getreidemühlen sind absolute Wertarbeit und in fast jeder Destille, welche wir bis dato besucht haben, zu finden. Das führte dazu, dass, da kein Neubedarf vorhanden war, die Herstellerfirma ihren Betrieb einstellen musste. Und nun hoffen natürlich alle Destillen, dass die Mühlen noch einige Jahrzehnte durchhalten. Ersatzprodukte gibt es wohl derzeit nicht.
Fotografieren darf man überall in der Destille, es wird nur darum gebeten, kein Blitzlicht zu verwenden.
Nach der Besichtigung sind wir noch ein wenig die einzige Straße Juras lang gefahren. Aber aufgrund des schlechten Wetters nur etwa die Hälfte bis zur Ortschaft Lagg und sind dann umgekehrt um nach Islay zurückzukehren. Zum Glück ließ dann auch der Regen etwas nach und wir erhaschten noch einen schönen Blick auf die Fähre von Kennacraig nach Port Askaig bei ihrer Einfahrt in den Sound of Jura.
Später am Abend sahen wir noch ein großes Rudel Rotwild auf einer der Weiden der Ballivicar Farm. Kurzfristiger Entschluss: Drohne starten, rüberfliegen und filmen. Der DJI Spark war schnell startklar und im Sportmodus auch zügig in der Nähe des Rudels, dieses allerdings fand die kleine Drohne bzw. das Geräusch des Fliegers nicht sehr angenehm und trat den Rückzug in den nahen Wald an. Diesen Rückzug konnte ich dann noch in einem kurzen Videoclip festhalten. Vorher konnte ich allerdings mit der EOS 50D und dem 70-200L 2.8 von Canon noch ein schönes Foto des Rudels auf der Weide machen.